GEGENSTANDPUNKT GEGENARGUMENTE

Das Geld

Theo Wentzke

(Autor des soeben erschienenen Buches)

Von den vielgepriesenen Leistungen des schnöden Mammons
Einige Wahrheiten, Ware, Geld, Kapital und Staat betreffend

UNIVERSITÄT WIEN Hauptgebäude HS 28

Juristenstiege links 1. Stock

Donnerstag 18.Oktober 2007

19 UHR

1. Geld und Markt: ‚Alles hat seinen Preis!’

Geld, das allgültige Mittel für den Erwerb von Gütern auf dem Markt, ist kein Dienst an der Konsumtion; vielmehr sind mit Kauf und Verkauf auf dem Markt alle Konsumtionsbedürfnisse dem Geld unterworfen. Im Geld als dem allgültigen gesellschaftlichen Repräsentanten des Reichtums ist der Gegensatz dieses Reichtums zu den materiellen Bedürfnissen, zu Versorgung und Genuss vergegenständlicht: Bereicherung auf der einen Seite beruht auf Ausschluss vom Reichtum auf der anderen.

2. Geld und seine produktive Vermehrung: ‚Ohne Gewinne geht nichts!’

 Das Geld als Reichtum in Privathand bestimmt den gültigen Produktionszweck - seine Vermehrung - und stiftet ein gegensätzliches Produktionsverhältnis: Es scheidet Geldbesitzer als Unternehmer, die für Geld arbeiten lassen, von Lohnarbeitern, die sich gegen Bezahlung anwenden lassen. Es fungiert so als Kapital, das sich vermehrt, d.h. es ist vergegenständlichtes Kommando über die lebendige Arbeit und sichert die Aneignung von deren Ergebnissen. 

3. Geld und Kreditwesen: ‚Alles hängt am Vertrauen der Finanzmärkte!’ 

In Gestalt des Banken- und Finanzwesens, das die Bereitstellung von Geld und Kredit zu einem eigenen Geschäft macht, wird alles Geld der Gesellschaft dem Zweck der Vermehrung verfügbar gemacht, dadurch die geschäftliche Verfügung über Geld von vergangenen und laufenden Geschäften emanzipiert. Der allgegenwärtige Geld- und Kreditbedarf ist Bereicherungsmittel einer eigenen Geschäftssphäre. Das Kreditwesen in seinen einfachen und abgeleiteten Formen stiftet neue Geldvermehrungsgelegenheiten und –mittel, damit zugleich lauter erweiterte Ansprüche auf Wachstum des Geldreichtums, die es mit seinen Krediten antizipiert. Es vollendet die Macht des Geldes über alles materielle Wirtschaften. Indem es mit seiner Kreditmacht über Gelingen und Misslingen der Produktion von Geldreichtum entscheidet, sich an der bedient und diese den (selb)ständig wachsenden Ansprüchen der Finanzwelt subsumiert.

 4. Geld und Staatsmacht: ‚Nichts geht über ein gutes Geld!’

 Der ökonomische Sachzwang des Geldes, der die gegensätzlichen ökonomischen Privatinteressen bestimmt, beruht auf der Gewalt des Staates, der das Geld und die ihm entsprechenden Eigentumsverhältnisse durch und ins Recht setzt, die damit gültig gemachten Bereicherungsinteressen und deren Gegensätze beaufsichtigt und betreut. Als Stifter des nationalen Geldes, Organisator und Aufseher aller über es vermittelten Beziehungen ist er Garant und Nutznießer dieser Verhältnisse: Das Geld ist die adäquate Form des nationalen Reichtums, Mittel seiner Macht, seine Vermehrung also alles bestimmender Zweck der Staaten. Die konkurrieren um die Bewährung ihrer nationalen Gelder und damit um ihre Bereicherung an der ganzen Welt.  

Literaturhinweis:

Wolfgang Möhl / Theo Wentzke
Das Geld
GegenStandpunkt Verlag
ISBN 978-3-929211-11-5
15 €

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