GEGENSTANDPUNKT GEGENARGUMENTE

Die EU in Zeiten von „America first!":

Das imperialistische Konkurrenzprojekt „Europa" in der Krise

Europa kann sich auf Amerika unter Trump nicht mehr wie früher verlassen!"

 

Europa muss sein Schicksal endlich mehr in die eigenen Hände nehmen!"

 

Europa muss für eine gemeinsame Weltordnung und eine offene Weltwirtschaft einstehen!"

 

Europa muss seinen Zusammenhalt und seine Friedensordnung gegen alle Spaltungsversuche von außen bewahren" Und so weiter und so fort.

 

Das sind die gängigen Sprachregelungen der pro-europäischen Mehrheit der herrschenden Politik im Lande. Sie haben den Vorteil größter Eindeutigkeit – bezüglich der Parteinahme für „Europa" nämlich, von der sie ganz selbstverständlich ausgehen. Ein paar Fragen werfen sie aber auch auf:

 

·         Wenn auf Amerika „kein Verlass mehr" ist, weil Trump droht, Regeln zu kündigen, die seiner Meinung nach Europa einseitig nutzen und Amerika schaden: Liegt Trump mit seiner Bilanz dann eigentlich gleich völlig daneben, und gehen dann die Konsequenzen in Ordnung, die Europas Führungsmächte daraus ziehen?

·         Worin besteht eigentlich das „Schicksal Europas", wenn sein bisheriger Gang durch eine gegen die bestehende Weltwirtschaft und ihre Geschäftsordnung gerichtete nationale Standortinitiative Trumps so nachhaltig gefährdet wird?

·         Kann man über die so segensreichen „verbindlichen Regeln der Weltwirtschaft" auch noch erfahren, was für eine Sorte Weltwirtschaft sie eigentlich wie regeln? Und was ihre allgemeine Verbindlichkeit mit dem überhaupt nicht allgemeinen Nutzen zu tun hat, der sich bei manchen Staaten, wie z.B. Deutschland, einstellt, bei vielen anderen aber so hartnäckig ausbleibt?

·         Wie kann es eigentlich sein, dass Frieden und Zusammenhalt in der europäischen Staatengemeinschaft durch Spaltungstendenzen gefährdet sind, die immer bloß von außen kommen sollen?

 

Unsere zentrale These dazu lautet: Wenn die Zuständigen der europäischen Führungsmacht Deutschland angesichts von Trumps ‚America first'-Politik eine Besinnung auf „gemeinsame Interessen und die Verantwortung Europas für die Welt", also die neue Dringlichkeit des europäischen Zusammenhalts beschwören – dann nehmen sie mit ihrem Projekt ‚vereintes Europa' Maß an der Vormacht der USA und sehen sich herausgefordert, den von ihnen geführten Staatenblock als Waffe für die Konkurrenz gegen die amerikanische Weltmacht voranzubringen.

 

Dazu bringen wir den Mitschnitt eines Vortrags eines Redakteurs der Zeitschrift Gegenstandpunkt.

 

Lesetipp: Der Westen nach einem Jahr Trump, GegenStandpunkt 1-18, https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/westen-einem-jahr-trump