Krise & Gewalt - Zu den aktuellen Konjunkturen der
imperialistischen Konkurrenz
1. Das haben die Weltwirtschaftsmächte USA und EU geschafft: Mit der
hoheitlichen Schöpfung und Vergabe von Kredit in nicht begrenzter Menge haben
sie die Entwertung von Bankschulden wie von Verbindlichkeiten der eigenen
Staatshaushalte gestoppt, ihre Zahlungsfähigkeit und die ihrer Geschäftswelt
gerettet und das Finanzgewerbe zur Wiederaufnahme seiner spekulativen Leistungen
ermächtigt. So finanzieren die kapitalistischen Weltmächte per Dekret das
Funktionieren des Weltkapitalismus.
2. Aus der Not der Krisenbewältigung machen die großen Wirtschaftsmächte die
Tugend des Konkurrenzkampfs ums Geld der Welt. Sie ringen um nationales Wachstum
und mehr Anteil an einem krisenhaften Weltgeschäft. Für die konkurrierenden
Führungsmächte des globalisierten Kapitalismus, für die USA und für Deutschland
als Zentrum der Euro-Zone steht dabei je auf ihre Art, als Quintessenz ihrer
Krisenpolitik der „Schluss“ von der Not, die fehlende kapitalistische
Tauglichkeit ihres Kreditgelds ökonomisch zu überwinden, auf die Notwendigkeit,
Hindernisse wegzuräumen, die, ihrer maßgeblichen Einschätzung zufolge, andere
Souveräne mit ihrer Misswirtschaft und überhaupt mit ihrer Hoheit über ein Stück
Weltkapitalismus für den eigentlich fälligen Akkumulationserfolg des Dollar-
resp. Euro-Kapitals darstellen.
3. Der Wille, die Welt ökonomisch zu benutzen, muss sich als fähig erweisen, die
Staatenwelt zuverlässig zu erpressen; nicht nur und nicht erst in der Krise,
deswegen aber in der Krise erst recht. So kommt auch die Gewalt nicht zu kurz
beim Kampf um die Kontrolle der Staatenwelt.
Mehr dazu in der Sendung und in der Zeitschrift Gegenstandpunkt 2/14, siehe auch
http://www.gegenstandpunkt.com.